Belastete Kosmetika mit Smartphone-App erkennen

In vielen Pflege- und Kosmetikprodukten werden nach wie vor Parabene als Konservierungsmittel eingesetzt. Das ist äußerst problematisch, denn diese synthetischen Chemikalien wirken ähnlich wie körpereigene Hormone. Die Parabene gelangen über belastete Pflegeprodukte in den Körper. Sie sind meist nicht akut giftig, können jedoch wichtige Entwicklungsprozesse stören. Eine Untersuchung im Auftrag der Europäischen Kommission bringt Parabene mit verfrühter Pubertät bei Mädchen, Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane, Brustkrebs, Schilddrüsenkrebs und Störungen der Nervenentwicklung in Verbindung. Besonders empfindlich reagieren Föten im Mutterleib, Kleinkinder und Pubertierende auf die hormonellen Schadstoffe. Zwar werden Parabene in Kosmetika in der Regel nur in geringen Mengen eingesetzt. Studien haben aber gezeigt, dass sich hormonell wirksame Chemikalien gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken können. Sie wirken sozusagen als Chemikaliencocktail. Diese Cocktaileffekte berücksichtigt die gegenwärtige Risikobewertung noch nicht, obwohl sie der Lebensrealität entspricht. So nutzen die meisten Menschen täglich eine ganze Reihe von Körperpflegeprodukten. Hinzu kommt die Belastung durch andere Alltagsprodukte, die ebenfalls hormonell wirksame Inhaltsstoffe enthalten. Deswegen empfiehlt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auf mit Parabenen belastete Kosmetikprodukte zu verzichten. Für alle Arten kosmetischer Mittel gibt es Alternativen, die ohne diese Substanzen auskommen.

Der BUND hat die „ToxFox“-App für iPhones und Android-Geräte entwickelt, damit Verbraucherinnen und Verbraucher leicht feststellen können, ob hormonell wirksame Chemikalien in einem Produkt enthalten sind. Für andere Endgeräte steht der ToxFox als Webformular zur Verfügung. Mit der App lässt sich der Barcode von Kosmetikprodukten scannen. So können sich Verbraucherinnen und Verbraucher beim Einkauf bewusst gegen Produkte mit hormonell wirksamen Chemikalien entscheiden. Bei belasteten Produkten lässt sich über die App außerdem eine Protest-E-Mail an die Hersteller senden, sodass diese nachdrücklich damit konfrontiert werden, dass ihre Kunden keine belasteten Kosmetika wollen. Weitere Informationen zum ToxFox-Kosmetikcheck findet man unter:

http://www.bund.net/toxfox

Quelle:BUND

Buchtipp – Mineralstoffe nach Dr. Schüssler

Kellenberger Kopsche: Mineralstoffe nach Dr. Schüssler

Es gibt ja viele Bücher über die Schüsslersalze. Von einfachsten Laienratgebern bis hin zu kiloschweren Fachbüchern. Dieses wunderbare Buch über die Mineralstofftherapie nach Dr. Schüssler liegt irgendwo dazwischen.

Und genau darum ist es auch sehr empfehlenswert. Es ist weitaus mehr als ein Einsteigerbuch. Die Mineralsalze werden in den physischen und auch psychischen Aspekten durchaus detailliert dargestellt. Selbstverständlich kommt die organbezogene Therapie nicht zu kurz und darüber hinaus findet man zusätzlich farbliche, Jin Shin Jyutsu und astrologische Verknüpfungen, eine seltene Verbindung.

Natürlich fehlen antlitzdiagnostische Hinweise genau sowenig wie die Anwendungsmöglichkeiten der Schüsslersalze als Salben und Hinweise auf die Ergänzungsmittel.

‚Ein Standardwerk zu den Schüssler-Mineralstoffen‘ steht auf der Rückseite des Bucheinbandes. Ganz so weit würde ich nicht gehen, aber ein Grundlagenwerk ist es allemal und gleichermaßen für interessierte Laien, Einsteiger sowie Fortgeschrittene zu empfehlen.

Über die Autoren:

Richard Kellenberger arbeitet als Heilpraktiker in eigener Praxis mit den Schwerpunkten Mineralstoffe nach Dr. Schüssler, Antlitzdiagnostik, Ausleitung, Darmsanierung, Isopathie und Jin Shin Jyutsu, Ernährung sowie ganzheitliche Lebensgestaltung. Er hält Seminare und Vorträge.

Christine Hug seit 1990 Seminare, Vorträge und beratende Tätigkeit über Blütenessenzen, Mineralstoffe nach Dr. Schüssler (vor allem äußere Anwendungen), Spiritualität und Frauenthemen. Kern ihrer Arbeit ist die lebendige Begegnung mit Mensch und Natur, das Erforschen der Zusammenhänge, um dadurch immer mehr das Göttliche in allem zu erfassen.

Friedrich Kopsche geboren 1954, mehr als zwanzigjährige Beratertätigkeit im Bereich Gesundheit und Spiritualität, Anwendung der Mineralstoffe nach Dr. Schüssler mittels Antlitzdiagnose, Blütenberatung und Jin Shin Jyutsu. Vorträge und Seminare.

Buchtipp – Drei gute Dinge auf dem Teller

Hugh Fearnley-Whittingstall: Drei gute Dinge auf dem Teller

180 genial einfache Rezepte. Wohl wahr. Ich habe mich sofort in dieses Kochbuch verliebt (kann man sich in Bücher eigentlich verlieben?), denn es trifft den Nerv der Zeit.

Kochen sollte einfach sein, das Ergebnis gut schmecken und der Zeitaufwand sich nicht nur in Grenzen halten, sondern ein Gericht sollte schnell zubereitet sein. Und dieses Buch trägt dem in exzellenter Weise Rechnung.

Aufgebaut wie ein ’normales‘ Kochbuch: Salate, Vorspeisen und Suppen, Snacks und Beilagen, Gemüse, Fisch, Fleisch, Pasta, Reis und Co. Frucht-Drillinge und Leckereien, findet der geneigte Koch und Leser mehr als genug Anregungen und Rezepte für die kreative Kurz-Küche.

Leckere Gerichte aus zum Beispiel Brennesseln, Käse und Blätterteig oder Lamm, Tomate und Feta oder Rindfleisch, Schalotten und Tomate usw.

Jeder wird fündig in diesem Buch, Fleischesser, Vegetarier oder Veganer … empfehlenswert.

„Die Schönheit dieser Gerichte liegt in ihrer Einfachheit.“ schreibt The Times darüber. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Der Fleischatlas 2014

Die Heinrich-Böll-Stiftung, Le Monde Diplomatique und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) veröffentlichen heute den „Fleischatlas 2014“ mit Daten und Fakten zu den aktuellen Tendenzen im Big Business Fleisch. Demnach werden bis Mitte dieses Jahrhunderts weltweit jährlich fast 470 Millionen Tonnen Fleisch – 150 Millionen Tonnen mehr als heute – produziert. Damit geht ein drastisch wachsender Flächenverbrauch für Futtermittel einher: Allein der Bedarf an Sojafuttermitteln zur Mästung der Schlachttiere würde von derzeit 260 Millionen auf über 500 Millionen Tonnen pro Jahr steigen.

Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, kritisierte die Industrialisierung in der Fleischerzeugung: „Moderne Schlachtanlagen in Europa und den USA nehmen immer absurdere Dimensionen an. Während wir hierzulande 735 Millionen Tiere pro Jahr töten, schlachtet alleine die US-Gesellschaft Tyson Foods mehr als 42 Millionen Tiere in einer einzigen Woche. Dahinter kann kein gesundes Agrarsystem stehen.“

Der größte Boom der Fleischproduktion finde in den aufstrebenden asiatischen Volkswirtschaften statt. „Hier wird nach westlichem Vorbild zunehmend unter hochindustrialisierten Bedingungen Fleisch erzeugt, mit all den unerwünschten Nebeneffekten wie Lebensmittelskandalen, Antibiotikamissbrauch, Nitratbelastungen und Hormoneinsatz“, so Unmüßig.

Schon heute wandert allein für die europäische Fleischproduktion Soja von umgerechnet 16 Millionen Hektar Land in die Tröge. „Das Futter für die zusätzliche Produktion von mehr als 150 Millionen Tonnen Fleisch im Jahr wird Land- und Nahrungsmittelpreise explodieren lassen. Die Zeche für den globalen Fleischhunger zahlen die Armen, die von ihrem Land verdrängt werden und sich aufgrund der hohen Preise weniger Nahrung leisten können“, prognostizierte Unmüßig.

Die BUND-Agrarexpertin Reinhild Benning wies auf die enormen Umweltbelastungen und negativen Auswirkungen auf Mensch und Natur durch den expandierenden Futtermittelanbau hin. Benning: „70 Prozent aller Agrarflächen der Erde werden inzwischen von der Tierfütterung beansprucht. Die Folgen sind fatal, wertvolle Regenwälder gehen verloren, Böden und Gewässer werden mit Pestiziden belastet und die Preise für Grundnahrungsmittel steigen aufgrund knapper werdender Agrarflächen. Die großräumige Anwendung des Herbizids Glyphosat beim Gentech-Sojaanbau führt in Südamerika vermehrt zu massiven Gesundheitsschäden.“ Erfreulich sei, dass der Fleischkonsum in Deutschland im letzten Jahr durchschnittlich um mehr als zwei Kilogramm pro Einwohner zurückgegangen sei.

Der BUND und die Heinrich-Böll-Stiftung warnten vor einer möglichen Einfuhr hormonbehandelten Fleisches aus den USA durch das zwischen den USA und der EU geplante Freihandelsabkommen TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership). „Wir müssen verhindern, dass im Zuge des Freihandelsabkommens die hohen Standards, die wir bei Lebensmitteln in der EU haben, aufgeweicht werden“, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Auch deshalb werde sein Verband anlässlich der „Grünen Woche“ in Berlin am 18. Januar gemeinsam mit einem breiten Bündnis eine große Demonstration für eine verbraucher- und tierschutzgerechte Agrarpolitik durchführen.

„Deutschland und Europa verbieten aus guten Gründen Wachstumshormone in der Tierhaltung. Die Risiken für die Gesundheit insbesondere von Kindern und Jugendlichen sind entschieden zu hoch. Wenn das Freihandelsabkommen zugunsten multinationaler Unternehmen die Handelsverbote für Hormonfleisch abschafft, steht die Gesundheit von Tier und Mensch in Europa auf dem Spiel“, sagte Weiger.

Grüner Kochen

Weniger Fleisch – mehr Genusss
Vielleicht sollte man doch noch Vegetarier werden. Der letzte Lebensmittelskandal (der wie vielte eigentlich in diesem noch jungen Jahr?) zwingt einen ja schon fast dazu.
Und dabei meine ich nicht diese Pferdefleischgeschichte, sondern den vergammelten bzw. verschimmelten Futtermais, mit denen unsere Fleischlieferanten gefüttert werden.
Sind Schimmelpilze nicht das giftigste Toxin, das wir kennen? Und was macht das mit den Tieren … und mit uns?
Wir haben die Wahl, weniger Fleisch, gar kein Fleisch, und wenn Fleisch, dann aus artgerechter Tierhaltung. Garantiert aber auch nicht den giftfreien und moralisch sauberen Genuss. Siehe vorletzten Lebensmittelskandal mit Bioeiern.
Hier kommt dieses Buch gerade recht. Weniger Fleisch, und wenn, dann sonntags, wie früher … am besten noch in der guten Stube. Ein prima Ansatz, mit übrigens leckeren Rezepten … aber reicht dieser Appell? Ändern Menschen ihre Essgewohnheiten aus rationaler Einsicht?
Und wer hat noch eine gute Stube? Und wie essen wir denn? Schnell, in Eile, zwischendurch und billig muss es sein. Mehr Genuss … ja, jaa, jaaaa! Gerne auch mit Fleisch, egal ob sonntags oder mittwochs. Aber weniger bitte … und mit leckeren Alternativen, die es in diesem Buch gibt. Z.B. marokkanischer Karottensalat oder Vanillecreme mit Rosmarinheidelbeeren u.v.m. Einfach mal ausprobieren.
Ich bin dankbar für jedes (Koch)buch, das Bewusstsein schafft für die Zusammenhänge zwischen Fleischkonsum, Klimawandel und nicht zuletzt Gesunderhaltung.

Hormon-Anwendungen in der Schweinezucht

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Bundesagrarminister Hans-Peter Friedrich aufgefordert, den Einsatz von Hormonen zur Leistungssteigerung in der Ferkelzucht zu verbieten. Die systematische Anwendung von Hormonpräparaten insbesondere in größeren Schweineställen diene vor allem dazu, den Betreuungsaufwand der Muttertiere zu verringern und die Ferkelanzahl zu erhöhen, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Dies sei weder mit dem Tierschutz noch mit dem Schutz der Umwelt vor dem Eintrag risikobehafteter Stoffe zu vereinbaren, sagte Weiger.

Die Praxis, in großem Stil gesunden Sauen Hormonpräparate zu verabreichen, um deren Sexualzyklen gleichzuschalten, widerspreche auch der eigentlichen Zielstellung des Arzneimittelgesetzes. Dieses sehe vor, dass Medikamente zur Heilung kranker Tiere eingesetzt würden, sagte der BUND-Vorsitzende. „Bundesagrarminister Friedrich muss dieser tier- und umweltschädlichen Praxis einen Riegel vorschieben“, sagte Weiger. „Was wir brauchen ist eine Kehrtwende in der Agrarpolitik. Weg von der Massentierhaltung und weg von der Subventionierung einer Agrarindustrie, die Tiere zu Gebärmaschinen macht“, so der BUND-Vorsitzende.

Durch den Einsatz hormonell wirksamer Medikamente bei Muttersauen würden in großen Schweinezuchtanlagen zunehmend Ferkel in unnatürlich hoher Anzahl geboren, sagte die BUND-Agrarexpertin Reinhild Benning. Dies führe auch zu einer höheren Anzahl toter Ferkel. Mit der Gülle gelangten hormonell wirksame Substanzen zudem in Böden und Gewässer und damit auch in Trinkwasserressourcen. Hormone könnten nicht oder nur teilweise aus dem Wasser entfernt werden, sagte Benning.

Der BUND-Vorsitzende Weiger forderte Bundesagrarminister Friedrich auf, sämtliche Daten zu den in der Nutztierhaltung verwendeten Hormone und deren Mengen offen zu legen. Die letzte veröffentlichte Zahl von 670 Kilogramm pro Jahr in der Veterinärmedizin eingesetzter Hormonpräparate stamme von 2003. Da die Tierhaltung seitdem weiter intensiviert worden sei, würden inzwischen vermutlich sehr viel größere Mengen zur Anwendung kommen. Strenger überwacht werden müsse vor allem der Einsatz der sogenannten Steroide. Diese als erbgutschädigend und krebserregend geltenden Medikamente dienten unter anderem in der Sauenhaltung zur Zyklusgleichschaltung.

Deutschland müsse sich davon verabschieden, auch bei Fleisch den Titel „Exportweltmeister“ anzustreben, sagte Weiger. „Eine Agrarpolitik, die vor allem auf Wachstum der industriellen Tierhaltung setzt, führt zu mehr Umweltschäden, großem Tierleid und hohen Folgekosten für die Gesellschaft. Gegen diese Risiken und Nebenwirkungen der Agrarindustrie werden wir am 18. Januar anlässlich der Grünen Woche in Berlin gemeinsam mit vielen tausenden Verbrauchern und ökologisch wie konventionell wirtschaftenden Landwirten demonstrieren“, sagte Weiger.

Mehr Informationen

  • Kurzfassung der BUND-Studie „Zum Einsatz von Hormonen in der intensiven Sauenhaltung“
  • Studie „Mögliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit durch Einträge von Hormonen in die Umwelt“
  • Fragen und Antworten zum Einsatz von Hormonen in der Schweinezucht in Deutschland

Quelle: BUND 

Das ABC der Homöopathie

Foto: NL

A
Ähnlichkeitsregel
Similia similibus curentur – Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt. Die Ähnlichkeitsregel ist das Grundprinzip der Homöopathie. Nur das homöopathische Arzneimittel kann wirken, das in einer Prüfung am Gesunden, die Symptome hervorgerufen hat, an denen der Erkrankte leidet.

Allopathie
Im Gegensatz zur Homöopathie werden in der Allopathie – sprich Schulmedizin – Arzneien verwendet, die eine der Krankheitsursache entgegengesetzte Wirkung haben. Allos = anders, pathos = Leiden.

Arzneimittelbild
Das Arzneimittelbild ist die Zusammenstellung aller körperlichen, seelischen und geistigen Symptome, die durch ein bestimmtes Arzneimittel ausgelöst werden können. Quellen für die Sammlung von Symptomen sind in erster Linie Arzneimittelprüfungen am Gesunden.

Arzneimittelprüfung
Die Prüfung homöopathischer Arzneimittel erforscht die Wirkungen des Mittels. Zu
diesem Zweck nehmen gesunde Prüfer das Mittel solange ein, bis Symptome
auftreten. Sie zeichnen alle Änderungen ihres Befindens sorgfältig auf. Durch die Sammlung der Prüfungssymptome entsteht ein Bild der künstlichen Krankheit, das Arzneimittelbild.

Ausgangsstoffe
Die Ausgangssubstanzen homöopathischer Arzneimittel lassen sich fünf Gruppen einteilen: Pflanzliche und tierische Ausgangsstoffe, anorganische und organische Stoffe und Nosoden (sterilisierte menschliche oder tierische Krankheitsprodukte).

B
Bewährte Indikationen
Bewährte Indikationen sind Therapieempfehlungen für den Hausgebrauch. Die Arzneiwahl wird verkürzt, da man sich bei vielen Mitteln auf die sehr gute Erfahrung von über 200 Jahren Homöopathie bei bestimmten Krankheitsbildern stützen kann.

Besondere Therapierichtungen
Im Sozial Gesetzbuch V werden die Anthroposophie, die Homöopathie und die Phytotherapie als besondere und der Schulmedizin gleichberechtigte Therapiemethoden genannt.

C
Chinarindenversuch
Hahnemanns erste Arzneimittelprüfung, die ihn zur Erforschung des Ähnlichkeitsprinzips anregte.

C-Potenz
Homöopathische Arznei, die bei jeden Herstellungsschritt im Verhältnis 1:100 verdünnt und üblicherweise mit 100 Verschüttelungsschlägen potenziert wurde. Das C steht für centesimal = 100.

D
Darreichungsformen
Homöopathische Arzneien gibt es in Form von Globuli, Tabletten Dilutionen, Salben und Injektionslösungen

Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ)
Der DZVhÄ wurde von Hahnemann in Köthen 1829 mit gegründet. Er ist der älteste deutsche Ärzteverein und der Berufsverband der homöopathischen Ärzteschaft.

Dilution
Dies sind flüssige Arzneien, die aus bis zu 62prozentigem Alkohohl bestehen.

D-Potenz
Homöopathische Arznei, die bei jeden Herstellungsschritt im Verhältnis 1:10 verdünnt und üblicherweise mit 10 Verschüttelungsschlägen potenziert wurde. Das D steht für dezimal = 10.

E
Einzelmittel
Arzneien mit nur einem Wirkstoff, sie werden in der klassischen Homöopathie verwendet.

Erstverschlimmerung
Nach der Einnahme der homöopathischen Arznei können sich bestehende Beschwerden kurzzeitig verstärken oder aber alte verborgene Krankheitszeichen wieder aufflackern. Dies wird als positives Zeichen verstanden, die der Heilung vorangehen.

European Committee for Homeopathy (ECH)
Das ECH wurde 1990 von homöopathischen Ärztevereinigungen der meisten EU-Mitgliedsstaaten gegründet, um in Brüssel die Interessen der homöopathischen Ärzteschaft zu vertreten.

G
Gabe
Eine Gabe sind in der Regel zwei bis drei Globuli.

Globuli
Kleine weiße Streukügelchen aus Saccharose, die mit dem Wirkstoff gleichmäßig befeuchtet wurden.

H
Hahnemann
Dr. med. Samuel Hahnemann (1755-1843), Begründer der Homöopathie.

Heringsche Regel
Nach Constantin Hering (1800-1880) bezeichneten Heilungsverlauf einer chronischen Krankheit: Die Symptome heilen ab von oben nach unten, von innen nach außen und in umgekehrter Reihenfolge ihres Erscheinens.

Homöopathie
Die Homöopathie ist eine Arzneitherapie, die von dem deutschen Arzt Samuel Hahnemann Ende des 18. Jahrhunderts entwickelt wurde. Ihre wichtigsten Merkmale sind: Gezielte Arzneimittelwahl mit Hilfe der Ähnlichkeitsregel, die sich nach individuellen Krankheitszeichen und Persönlichkeitsmerkmalen des Patienten richtet, sowie die Verwendung der Arzneimittel in potenzierter Form.

Homöopathisches Arzneibuch (HAB)
Das HAB beinhaltet die amtlichen Herstellungsvorschriften für homöopathische Arzneimittel.

K
Komplexmittel
Homöopathische Komplex- oder Kombinationsmittel sind Gemische aus verschiedenen Einzelmitteln. Es werden aus mindestens zwei, meistens sind es fünf oder sechs, manchmal auch noch mehr verschiedenen Mitteln kombiniert, die als Einzelmittel häufig zum Beispiel bei Fieber, Grippe oder Heuschnupfen eingesetzt werden. Komplexmittel sind in ihren Einzelbestandteilen homöopathisch geprüft, nicht jedoch als Mischung. Sie werden wie pflanzliche oder schulmedizinische Arzneien per Indikation verordnet und nicht nach der Ähnlichkeitsregel der klassischen Homöopathie.

Konstitution
Die individuelle Veranlagung zu einer Krankheit. Das nach einer ausführlichen Anamnese gewählte Konstitutionsmittel heilt Idealerweise alle Krankheiten, die eben durch diese spezielle Veranlagung entstehen, beispielsweise Allergien.

Krankheit
Ursache von Krankheit ist die verstimmte oder aus dem Lot geratene Lebenskraft, die den Nährboden für die verschiedensten Krankheiten bietet. Deshalb verschieben sich Symptome und tauchen an anderen Orten wieder auf, wenn sie nur lokal behandelt oder unterdrückt werden. Die Lebenskraft wieder ins Gleichgewicht zu setzen, die Selbstheilungskräfte des Organismus anzuregen, ist die Aufgabe der homöopathischen Arzneimittel.

L
Lebenskraft
Alle Funktionen des Organismus werden von einer Kraft, der Lebenskraft oder Dynamis, gesteuert. Diese Energie befähigt den Organismus zur Selbsterhaltung, auch zur Selbstheilung.

Liga Medicorum Homoeopathica Internationalis (LMHI)
Die LMHI wurde 1925 in Rotterdam als Weltdachverband der ärztlichen homöopathischen Berufsverbände gegründet. Das Ziel ist u.a. die weltweite Entwicklung der Homöopathie.

LM-Potenz
Homöopathische Arznei, die bei jeden Herstellungsschritt im Verhältnis 1:50.000 verdünnt wurde. Auf jeden Verdünnungsschritt folgen 100 Verschüttelungsschläge. Diese Potenz wird auch als Q-Potenz (Quinquagintamillesimal) bezeichnet.

M
Materia Medica
Arzneimittellehre aller bekannter homöopathischen Arzneimittel mit komplettem Arzneimittelbild.

Mehrglasmethode
Das HAB schreibt vor, dass für jeden Potenzierungsschritt ein neues Gefäß verwendet wird. In anderen EU-Ländern kann für die gesamte Methode ein Gefäß genutzt werden, das ist die Einglasmethode.

Modalität
Die Umstände, die zu einer Verbesserung oder Verschlechterung führen, werden als Modalitäten bezeichnet.

N
Nosode
Aus sterilisierten menschlichen oder tierischen Krankheitsprodukten – verwendet werden Sekrete oder Gewebeteile – hergestellte Arzneien.

O
Organon
Das „Organon der Heilkunst“ entstand 1810 als Hahnemanns Hauptwerk zur Homöopathie.

P
Polychreste
Bezeichnung für die am häufigsten verwendeten Konstitutionsmittel.

Potenzieren
Die Potenzierung ist das Erwecken und die zunehmende Verstärkung der Heilkraft in einer zur Arznei werdenden Substanz. Dies geschieht durch Verdünnung des Ausgangsstoffes und der Zufuhr von Energie durch Verschütteln oder Verreiben. Im § 269 des Organon beschreibt Hahnemann diese Entdeckung, dass die wechselweise mechanische Verreibung einer Substanz und deren Verdünnung verborgene dynamische Kräfte einer Substanz freisetze.

Q
Q-Potenz
Siehe LM-Potenz

R
Repertorium
Verzeichnis der gebräuchlisten homöopathischen Mitteln mit einer kurzen Charakteristik, in der nur die wesentlichen Aspekte des Arzneimittelbildes dargestellt werden.

S
Simile
Bezeichnung für das nach der Ähnlichkeitsregel ausgewählte individuelle Arzneimittel.

Simile-Prinzip
Siehe Ähnlichkeitsregel

Streukügelchen
Siehe Globuli

T
Trituration
Die Trituration ist eine mit Milchzucker verriebene unlösliche Substanz wie zum Beispiel Gold oder Flussspat

U
Urtinktur
Die Urtinktur ist nach HAB eine aus gleichen Teilen bestehende Mischung aus Presssaft und Äthanol.

V
Verkleppern
Bei Wiederholung des Mittels in kurzer Zeit sollte man nach der sogenannten Wasserglas-Methode vorgehen: Man gibt ein bis drei Globuli in etwa 100ml Wasser und nimmt davon jedes Mal, wenn nötig, einen Eierlöffel (kein Metall) voll ein, nachdem man zuvor kräftig umgerührt hat.

W
Wasserglas-Methode
Siehe verkleppern

Z
Zusatzbezeichnung
Nach erfolgreich abgeschlossener dreijährigen Weiterbildung dürfen Ärztinnen und Ärzte die Zusatzbezeichnung Homöopathie führen.

Quelle: Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte e.V.

Studie belegt: Nur 6,1 % aller Gebärmutterentfernungen notwendig

Eine Information der Initiative „Rettet die Gebärmutter“

Nur 6,1 Prozent aller in Deutschland durchgeführten Gebärmutterentfernungen (Hysterektomie) werden aufgrund bösartiger Erkrankungen gemacht. Das stellte eine Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) jetzt fest. Es lag demzufolge bei einem relativ kleinen Teil der befragten Frauen eine Krebserkrankung der Gebärmutter oder der Eierstöcke vor, die eine Gebärmutterentfernung rechtfertigte.

Bei allen anderen Frauen, die an der Studie teilnahmen – immerhin 90 Prozent – lag eine gutartige Erkrankung vor. Dennoch wurde auch bei ihnen eine Hysterektomie vorgenommen. Viel zu häufig und vor allem unnötig, denn es gibt eine ganze Palette an organerhaltenden Behandlungsmethoden. Diese sollten grundsätzlich zuerst von den behandelnden Ärzten in Erwägung gezogen werden, bevor betroffenen Frauen eine Gebärmutterentfernung vorgeschlagen wird.

Auf die immer noch zu hohe und oft überflüssige Rate von jährlich etwa 150.000 Hysterektomien in Deutschland weisen seit Jahren Experten* hin. Das Fazit der neuesten Studienergebnisse des RKI schließt sich dem an und gibt neben anderen die dringende Empfehlung einer Festlegung von Leitlinien, um eine Qualitätssicherung innerhalb der operativen Gynäkologie zu erreichen.

Nach Expertenschätzungen wird jährlich allein bei ca. 30.000 bis 70.000 Frauen in Deutschland eine Hysterektomie aufgrund starker und lang anhaltender Monatsblutungen (Menorrhagie) vorgenommen. Obwohl es auch hier, je nach Ursache, mehrere Möglichkeiten gibt, mit minimal-invasiven Eingriffen die Blutungen zu minimieren oder ganz zu stoppen. Beispielsweise mit der globalen Endometriumablation (Verödung der Gebärmutterschleimhaut) oder der Hysteroskopie, falls Myome die Verursacher sind.

Sofern keine der genannten Behandlungen möglich ist, sollte vor der Komplettentfernung der Gebärmutter noch die Option einer endoskopischen Teilentfernung der Gebärmutter (LASH) stehen. Diese bringt den gewünschten Therapieerfolg ohne die Risiken einer Gebärmutterentfernung, wie die Folgeerkrankungen Harninkontinenz oder Scheidensenkung. Grundsätzlich sollte immer die am wenigsten invasive Operationsmethode gewählt werden.

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Initiative „Rettet die Gebärmutter“.
Die Initiative informiert Frauen, die an übermäßigen Monatsblutungen leiden, auf ihrer Internetseitehttp://www.rettet-die-gebaermutter.de über alle Behandlungsoptionen. Mit Tipps und Links zu anderen Seiten, Erfahrungsberichten anderer Frauen, einem Forum und Statements erfahrener Ärzte möchte sie Frauen unterstützen und ihnen helfen, eine Alternative zu der vollständigen Entfernung ihrer Gebärmutter zu finden.

Quelle: *Prävalenz von Hysterektomien bei Frauen im Alter von 18 bis 79 Jahren, Bundesgesundheitsbl. 2013; 56:716-722; DOI 10.1007/s00103-012-16660-7; Online publiziert: 27. Mai 2013; Springer-Verlag
**C. Altgassen, B. Bojahr, K. Diedrich, A. Gallinat, R. Kreienberg, G. Kreuz, T. Römer,
R. Söder, D. Wallwiener; Operative, organerhaltende Behandlung der dysfunktionellen uterinen Blutung; Sonderdruck „FRAUENARZT“,51. Jahrgang; März 2010

 

PhytoDoc zur Berufsgruppe der Heilpraktiker

Wie informieren sich Patienten in der Regel, und welche Fragen stellen sich bei der Auswahl des passenden Heilpraktikers? Ein wesentlicher Punkt ist für viele die Ganzheitlichkeit in der Behandlung. Wichtig ist hier das Erstgespräch, um die Gesamtpersönlichkeit zu erfassen und so auch die richtige Therapie zu wählen. Je nach Ausbildung können Heilpraktiker sehr unterschiedliche Tätigkeitsfelder haben, die Behandlungsmethoden fallen dabei dementsprechend unterschiedlich aus. Zu den Therapiemöglichkeiten gehören neben der Homöopathie, Phytotherapie, Osteopathie und Ausleitenden Verfahren auch Shiatsu, Akupunktur, Neuraltherapie, Psychotherapie sowie viele weitere Verfahren. Im idealen Fall arbeiten Heilpraktiker eng mit Ärzten und Psychologen zusammen, um dem Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten.

Für Patienten, die sich noch nicht sicher sind, ist eine Checkliste zu empfehlen. Unter anderem stellen sich hier Fragen wie:

· Hat der Heilpraktiker eine amtliche Zulassung nach dem Heilpraktikergesetz (HpG) bestanden?

· Verfügt er über weitere Qualifikationen auf naturheilkundlichem Gebiet? In der amtlichen Überprüfung wird überwiegend schulmedizinisches Wissen abgefragt. Das spätere Heilpraktiker-Fachgebiet sind jedoch naturheilkundliche Methoden.

Worauf man beim Erstbesuch noch achten sollte? Die komplette Checkliste ist anzufordern  über presse-|bitte durch ein @-Zeichen ersetzen|-phytodoc.de

Dem Thema der Ausbildung widmet sich PhytoDoc in einem kurzen Überblick zur Ausbildungssituation in Deutschland:

Hier gilt es für den künftigen Heilpraktiker wesentliche Fragen zu Beginn zu klären

Die TOP 5 Checkliste: Kriterien zur Schul-Auswahl:

1. Bietet die Schule das Unterrichts-Modell an, das ich brauche: Voll- oder Teilzeit bzw. Wochenendkurse?

2. Bietet die Schule die Möglichkeit zur probeweisen Teilnahme am Unterricht?

3. Sind die Unterrichtsräume vernünftig ausgestattet?

4. Welchen Ruf genießt die Schule (aktuelle bzw. ehemalige Schüler befragen, in entsprechenden HPA-Foren nachfragen usw.)

5. Handelt es sich um die Schule eines renommierten Heilpraktiker-Verbandes?

Nach welchen Kriterien sollte der Interessent eine Auswahl treffen? PhytoDoc: Ganz wichtig ist, dass die Schulen, egal ob klein oder groß, den Interessenten die Möglichkeit bieten, vor Unterschrift eines Ausbildungsvertrages mindestens einmal probeweise am Unterricht teilzunehmen. Bei diesem „Reinschnuppern“ wiederum sollte man sich dann auch wirklich nicht scheuen, aktuelle Schüler nach deren Zufriedenheit mit der Ausbildungsqualität, der Einrichtung der Schule, den Dozenten und dem Lernmaterial zu befragen. Eine gründliche Vorbereitung spart so manchen Ärger. Eine Fehlentscheidung, die einen Wechsel zu einer anderen Schule nach sich zieht, kann gravierende finanzielle Folgen haben.

Ab wann kann man die Prüfung ablegen? PhytoDoc: Die Zulassung zur Prüfung ist erst ab dem vollendeten 25. Lebensjahr möglich, weshalb meist schon eine Erstausbildung, ein Studium oder ähnliches absolviert wurde. Das hilft natürlich bei der Selbsteinschätzung. Eine kleine Vorstellung von dem, was einen in Ausbildung und Prüfung erwartet, kann man sich schon mal auf der Website von kreawi  holen. Dort werden regelmäßig Fragen vergangener schriftlicher und mündlicher amtsärztlicher Überprüfungen veröffentlicht, die auf Gedächtnisprotokollen ehemaliger Prüflinge basieren.

Quelle: phytodoc.de

Mückenabwehr mit Duftstoffen

Foto: James Gathany, CDC

Es summt, es brummt, es ist Sommerzeit. Jedes Jahr aufs Neue stellt sich die Frage, welches Mücken- und Insektenschutzmittel hilft. Zunehmend diskutiert wird auch – ist das Mittel verträglich? Lohnt sich das bewährte synthetische  Präparat oder helfen natürliche Substanzen genau so gut? PhytoDoc, das Portal für Gesundheit, Naturheilkunde und Heilpflanzen, hat dazu zwei Experten befragt. Dr. med. Berthold Musselmann und Stefan Wowra (Apotheker) haben sich außerdem dazu geäußert, welche Gefahren ein Stich in unserem Breitengrad birgt und was bestimmte Personengruppen wie Schwangere, Kinder und Allergiker beachten sollten.

Zuerst einmal wäre zu sagen: Insekten und Düfte haben von jeher eine besondere Beziehung. Es gilt hier die Faustregel: Biene, Mücke & Co haben eine Schwachstelle: ihre äußerst empfindlichen Riechorgane. Daher lassen sie sich mit intensiven Gerüchen meist schnell in die Flucht schlagen. Hierfür eignen sich diverse ätherische Öle – wie etwa Nelke, Melisse, Pfefferminze, Zitrone, Lavendel, Palmarosa oder auch Sandel- und Zedernholz. Die durch-greifendste Wirkung haben aber Citronellaöl und Citriodiol. Letzteres wird aus dem ätherischen Öl des Zitronen-Eukalyptus (Eucalyptus citriodora) gewonnen und ist Hauptbestandteil vieler biologischer Insekten-Repellents.

Botaniker haben zudem beobachtet, dass stark gerbstoffhaltige Bäume, insbesondere Walnuss  eine sehr gute Repellentwirkung haben! Als Repellent (von lat. repellere „vertreiben“, „zurückstoßen“) – auch Repellens, Repulsivstoff oder Vergrämungsmittel – wird ein  Wirkstoff bezeichnet, der von einem Organismus über den Geruchssinn wahrgenommen wird und der diesen abschreckt, ohne ihn zu töten.

Die Vorteile pflanzlicher Insektenschutzmittel
Präparate, die auf pflanzlichen Inhaltsstoffen basieren, sind insgesamt gut verträglich und auch bei Kindern bedenkenlos anzuwenden. Nur im Bereich der Atemwege muss man mit ätherischen Ölen aufpassen (Gefahr des Atemstillstandes bei Säuglingen und Kleinkindern). Bei eigener Herstellung ist darauf zu achten, dass die Öle nicht konzentriert aufgetragen werden, sie sollten gegebenenfalls mit einer Bodylotion oder Creme verdünnt werden. Viele Öle pflegen und schützen die Haut vorm Austrocknen und wirken vitalisierend. Bei Kindern unter zwölf Monaten empfehlen die Experten ausschließlich mechanische Produkte einzusetzen, d.h. beispielsweise ein Moskitonetz aufzuspannen, oder das Kind durch entsprechend lange, helle Kleidung zu schützen.

Repellentien im Überblick
Produkte, die auf natürlichen Inhaltsstoffen basieren, schneiden bei einmaliger Anwendung in Punkto lang anhaltender Schutz nicht ganz so gut ab, wie die chemisch erzeugten. Die wohl bekanntesten synthetisch hergestellten Wirkstoffe DEET  und Icaridin  versprechen einen Schutz von bis zu acht Stunden gegen Mücken und vier Stunden gegen Zecken, so die Hersteller. Icaridin, das seit 1998 auf dem Markt erhältlich ist, schützt wie auch DEET und alle natürlichen Wirkstoffe dadurch, dass es den Geruchssinn der ungebetenen Blutsauger beeinflusst. DEET geriet in jüngster Vergangenheit jedoch in die Schlagzeilen; ein Forschungsergebnis bestätigte, dass DEET nervenschädigend ist. Über ähnliche Nebenwirkungen von Icaridin ist derzeit nichts bekannt.

Natürliche Insektenschutzmittel schützen erfolgreich und schonend, indem sie verschiedene Pflanzenextrakte kombinieren. Effektiven Schutz bieten beispielsweise ätherische Öl-Kombinationen aus Citronella-, Nelken-, Lavendel-, Eukalyptus-, Minz-, Sonnenblumen- und Teebaumöl. Aber auch Zitronen- und Orangensäure sowie Bienenwachs und Algengel werden den Produkten beigegeben, um die Wirksamkeit des Schutzes zu erhöhen.

Der ideale Insektenschutz
Der Idealfall ist die Prophylaxe: Meidet man stehende Gewässer oder verbringt die Dämmerung in einem geschlossenen Raum, so lässt sich die Gefahr gestochen zu werden, reduzieren. Bedacht werden sollte auch, dass der Insektenschutz rechtzeitig aufgefrischt wird; natürliche Präparate haben meist nur eine Wirkungszeit von zwei bis drei Stunden. Bei kleinen Kindern sollte zudem darauf geachtet werden, dass der Mundbereich sauber ist, sodass keine Bienen oder Wespen durch Speisereste oder ähnliches angelockt werden.

Wenn es doch passiert ist 
In einem solchen Fall kann man auf ein Hausmittel zurückgreifen:  ein leicht abgekühltes gekochtes Ei oder ein heißer Löffel (beides um die 45°C warm) sollten kurzzeitig auf die betroffene Stelle gedrückt werden, dies schützt vor allergischer Reaktion.

Welche Gefahren ein Stich in unserem Breitengrad bergen kann, was bestimmte Personengruppen wie Schwangere und Allergiker beachten sollten und welche natürlichen Produkte empfehlenswert sind, lesen Sie in unserem ausführlichen Interview. Mehr unter http://www.phytodoc.de/artikel/insektenschutzmittel-synthetisch-oder-besser-doch-natuerlich

Die Experten: Dr. med. Berthold Musselmann ist Arzt für Allgemeinmedizin-Umweltmedizin-Naturheilverfahren-Chirotherapie in Wiesloch und seit 2007 Lehrbeauftragter für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren an der Akademischen Lehrpraxis der Universität Heidelberg.

Apotheker Stefan Wowra ist Inhaber der Aesculap Apotheke in Heidelberg.

Quelle: www.phytodoc.de,