Der Einfluss des Darmmikrobioms auf epigenetische Mechanismen

Das Darmmikrobiom beeinflusst nicht nur die Verdauung, sondern auch epigenetische Mechanismen im menschlichen Körper. Die Zusammensetzung der Darmbakterien kann das Genexpression-Muster verändern und somit die Funktion von bestimmten Genen beeinflussen. Das Mikrobiom kann auch epigenetische Veränderungen hervorrufen, die das Risiko für bestimmte Krankheiten erhöhen oder verringern können. Die Interaktion zwischen dem Mikrobiom und den eigenen genetischen Mechanismen ist komplex und noch nicht vollständig verstanden.

Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass eine gesunde Darmflora positive Auswirkungen auf den Stoffwechsel haben kann und somit das Risiko für Fettleibigkeit, Diabetes und andere Stoffwechselerkrankungen reduziert werden kann. Auf der anderen Seite können ungesunde Ernährungsgewohnheiten oder Antibiotika-Behandlungen das Gleichgewicht der Darmbakterien stören und negative Auswirkungen auf die epigenetischen Mechanismen haben.


Wie beeinflussen epigenetische Mechanismen die Genexpression?

Die genetischen Mechanismen beeinflussen die Genexpression auf verschiedene Weise. Die DNA-Sequenz enthält Informationen, die das Wachstum und die Funktion von Zellen steuern. Die Genexpression wird durch verschiedene Faktoren wie Umweltbedingungen, Hormone oder Ernährung beeinflusst. Epigenetische Mechanismen sind eine wichtige Komponente der Genregulation und können die Expression von Genen kontrollieren, ohne dass dabei Änderungen an der DNA-Sequenz vorgenommen werden müssen. Das Darmmikrobiom kann auch einen Einfluss auf epigenetische Mechanismen haben und so die Genexpression regulieren.

Eine gestörte Darmflora kann zu Entzündungen führen, welche wiederum epigenetische Veränderungen hervorrufen können. Diese Veränderungen können dann Einfluss auf die Expression bestimmter Gene haben und somit zu verschiedenen Krankheiten führen. Es gibt auch Hinweise darauf, dass das Darmmikrobiom direkten Einfluss auf den genetischen Code haben kann.


Zusammenfassung: Wie das Darmmikrobiom die Genexpression beeinflusst

Das Darmmikrobiom ist eine komplexe Gemeinschaft von Mikroorganismen, die im Verdauungstrakt des Menschen leben. In den letzten Jahren hat sich herausgestellt, dass das Darmmikrobiom einen großen Einfluss auf die Gesundheit des Menschen hat. Eine der wichtigsten Entdeckungen ist, dass das Darmmikrobiom die Genexpression beeinflussen kann. Es gibt viele Möglichkeiten, wie das Darmmikrobiom die Genexpression beeinflusst. Eine Möglichkeit ist durch die Produktion von kurzkettigen Fettsäuren (SCFAs), welche als Energiequelle für Zellen im Dickdarm dienen können und auch Einfluss auf den Stoffwechsel haben.

SCFAs können auch als Signalmoleküle dienen und Gene aktivieren oder deaktivieren. Eine andere Möglichkeit ist durch direkte Interaktion mit dem Immunsystem. Das Darmmikrobiom kann das Immunsystem regulieren und somit auch die Genexpression beeinflussen.




References

Accessed on 07. Jun 2023

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Warum Kakao und Cashewkerne für gute Laune sorgen und Dir beim Schlafen helfen können

Kennst Du das auch? Ein- und Durchschlafstörungen, schlechte Schlafqualität, Tagesmüdigkeit und Erschöpfung? Dann bist Du nicht allein. Laut DAK schlafen fast 80% der deutschen Arbeitnehmer schlecht. Von den Selbstständigen ganz zu schweigen.

Man könnte meinen, es handelt sich um eine neue Volkskrankheit. Die Gründe sind vielerlei. Zu viel Stress, Alkoholkonsum, zu viel Bildschirmnutzung am Abend, zu spätes Essen, zu helles Schlafzimmer, Elektrosmog, Stress und sicherlich noch einiges mehr.

Wer oder was sorgt eigentlich dafür, dass wir schlafen? Na ja, zunächst einmal eine gesunde Müdigkeit. Aber auch ein Hormon, dass gebildet wird wenn es dunkel wird: Melatonin. Unsere Zirbeldrüse, eine recht kleine Hormondrüse, so ziemlich in der Mitte des Gehirns, so groß wie eine Erbse oder ein Reiskorn in Form eines Minitannenzapfens ist u.a. verantwortlich für die Melatoninproduktion. Wenn weniger Licht auf unsere Netzhaut fällt wird über einen komplexen nervalen Mechanismus die Melatoninproduktion angeworfen, wir werden müde und können schlafen. Fällt wieder mehr Licht auf die Netzhaut lässt die Melaninproduktion nach und wir erwachen.

So weit so einfach. Nun gibt es aber hier so einige Sollbruchstellen. Z.B. zu helle Schlafzimmer, so dass nicht genügend Melatonin gebildet werden kann. Oder die Zirbeldrüse selber ist schlapp und müde. Wie kann das sein?

Normalerweise ist unser Gehirn durch die sogenannte Blut-Hirn-Schranke sehr gut geschützt vor dem, was so im Blut herumschwirrt. Nicht alles davon darf ins Gehirn. Leider ist die Zirbeldrüse davon ausgeschossen und sie ist den Toxinen, die auch in unserem Blut vorkommen, ausgeliefert. Namentlich Fluoride spielen hier eine entscheidende Rolle, aber auch andere Substanzen wie Quecksilber, Tabak, Koffein und Alkohol u.a. können die Zirbeldrüse belasten, sie verkalkt geradezu und kann dann immer weniger Melatonin bilden.

Übrigens ist Melatonin nicht nur unser Schlafhormon, es ist auch sehr potentes Antioxidans und hilft der Zellregeneration. Gebildet wird es im Körper aus Serotonin, dem sogenannten ‚Wohlfühlhormon‘. Für die Umwandlung brauchen wir übrigens Vit B6 und Zink. Ja, und Serotonin seinerseits wird aus einer Aminosäure gebildet, nämlich L-Tryptophan. Diese ist essentiell und muss über die Nahrung aufgenommen werden.

Kakaoschote

Und hier kommen der Kakao und die Cashewkerne ins Spiel. Sie sind mit 293 mg bzw. 287 mg pro 100g wahre Tryptophanbomben. Aus diesem Tryptophan bildet der Körper mit Folsäure und Vit D das sogenannte 5-HTP (5-Hydroxy-Tryptophan) und daraus wird zusammen mit Vit B6, Magnesium und Zink Serotonin … und das macht gute Laune.

Also eine gute Portion Cashewkerne (Bioqualität versteht sich) und etwas Kakaopulver (natürlich auch Bio) hilft Dir nicht nur beim Schlafen, sondern es kann Deine Stimmung aufhellen. Vorausgesetzt Du bist mit den erwähnten Mikronährstoffen ausreichen versorgt und sorgst für eine entsprechende Schlafhygiene, wie sie oben angesprochen wurde.

Wenn Du nicht so viel Cashewkerne und Kakao vor dem Schlafengehen zu Dir nehmen möchtest, dann kannst Du auch L-Tryptophan als Supplement zu Dir nehmen.

Alternativ könntest Du aber auch direkt 5-HTP (bitte absprechen mit Deinem Arzt oder Heilpraktiker, es gibt Wechselwirkungen mit Antidepressiva) oder Melatonin einnehmen.

Das Mikrobiom und stille Entzündungen

Akute Entzündungen sind biologisch sinnvolle Reaktionen auf krankmachende Einflüsse. Sinn und Zweck ist es, diese Einflüsse zu eliminieren. Sie können aber auch chronifizieren und als ‚stille Entzündungen‘, sogenannte silent inflammations, ablaufen und dann sind sie alles andere als biologisch sinnvoll. Im Gegenteil können sie zu Degenerationen und Entartungen führen.

Das Thema stille Entzündungen ist gerade in Fachkreisen sehr populär und viele Erkrankungen werden damit in Verbindung gebracht, wie z.B. das metabolische Syndrom, Autoimmunerkrankungen und neurodegenerative Erkrankungen, um nur einige zu nennen.

Wie kann es dazu kommen? Um einer Antwort näher zu kommen müssen wir uns mit dem Darm, besser mit dem Mikrobiom, der Bakterienvielfalt auf unserer Darmschleimhaut, näher befassen.

Vorausgeschickt sei gleich, dass es sich auch in dem Fall der stillen Entzündungen nicht um ein monokausales Geschehen handelt. Insbesondere die oben erwähnten Krankheiten können gleich mehrere Ursachen haben.

Doch speilt der Darm dabei eine wichtige Rolle. Und das möchte ich hier kurz darlegen. In der Naturheilkunde hieß es schon immer: Der Tod sitzt im Darm … und nun bringt die evidenzbasierte Medizin immer mehr Beweise dafür.

Der Darm ist auf Grund seiner großen Kontaktfläche besonders gefährdet, sich mit entzündungsauslösenden Substanzen zu beschäftigen, schließlich hat er Kontakt zur Aussenwelt. Und im Grunde ist er auch ganz gut geschützt. Ohne näher auf die anatomischen Einzelheiten eingehen zu wollen ist eine der Schutzbarrieren die Besiedlung der Darmschleimhaut mit Mikroorganismen.

Sie bilden, wenn das Mikrobiom gesund zusammensetzt ist, eine Kolonisationsresistenz gegen krankmachende Keime und schützen so vor Entzündungen. Darüber hinaus bilden sie kurzzeitige Fettsäuren (u.a. Butyrat), die nicht nur Energie für die Darmschleimhautzellen liefern, sie wirken auch antientzündlich. Und die Bakterien kommunizieren mit den Zellen des Immunsystems, die unter der Schleimhaut liegen.

Das funktioniert auch alles ganz gut, solange die Zusammensetzung des MIkrobioms stimmt. Kommt es hier zu einer Dysbiose, können entzündliche Prozesse im Darm überhand nehmen und die Schleimhaut schädigen. Diese Schädigung kann so weit gehen, dass kleine Löcher entstehen und der Zusammenhalt der Darmschleimhautzellen nicht mehr gewährleistet ist. Es entsteht das sogenannte ‚leaky gut‘ Syndrom.

Und jetzt können Bakterien, auch die guten, und andere entzündungsauslösende Substanzen aus dem Darm direkt ins Gewebe und dort zu chronischen Entzündungsreizen führen. Eine Ernährung, mit zuviel raffinierten Kohlehydraten, zu viel Fleisch, Alkohol, Koffein etc. trägt dazu bei, das der Darm entzündlich reagiert.

Also sollten wir auf der einen Seite unser Augenmerk auf die Gesunderhaltung unseres Darmmilieus legen in Form von Prä- und Probiotika und auf der anderen Seite unser Ernährungsverhalten so weit anpassen, dass wir die Darmschleimhaut nicht noch zusätzlich schädigen. In diesem Zusammenhang spielen z.B. die Omega-3 Fettsäuren mit ihren antientzündlichen Eigenschaften eine wichtige Rolle. 

Eine ballaststoffreiche Ernährung ist die beste Pflege für das Mikrobiom und der positive Einfluss auf chronische Erkrankungen ist bewiesen.

Schönheit von Innen mit Glycin 

Glycin ist eine nicht-essentielle Aminosäure und als wichtiger Bestandteil fast aller Proteine und als Stoffwechselfaktor von besonderer Bedeutung.

Uns interessiert hier vor allem, was Glycin mit Schönheit von Innen zu tun hat. Es geht hier nicht um charismatische Ausstrahlung, gesundes Selbstbewusstsein oder Akzeptanz des eigenen Selbstes, was zweifelsohne zur Schönheit von Innen beiträgt.

Nein, hier soll es um ein Proteinbestandteil von großer Relevanz für das Bindegewebe gehen. Unser Bindegewebe (auch Binde- und Stützgewebe genannt) besteht aus Knochen, Knorpel, Fett, elastischen und kollagenen Fasern. Und Kollagen spielt hier die Hauptrolle. Es findet sich unter anderem in den weißen, unelastischen Fasern von Sehnen, Bändern, Knochen und Knorpeln … also praktisch überall im Bindegewebe. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es mehrere Typen von Kollagen gibt und wenn wir über Kollagen sprechen, meinen wir das Kollagen vom Typ1.

Und Glycin (schmeckt leicht süßlich) ist mit fast gut einem Drittel die häufigste Aminosäure im Kollagen. Der menschliche Köper kann sie aus Serin (ebenfalls eine nicht-essentielle Aminosäure) synthetisieren und wir nehmen sie mit der Nahrung zu uns. Und was macht das Glycin und somit das Kollagen mit der Haut?

Es verbessert die Hautfeuchtigkeit, Elastizität, Rauheit und Dichte der Haut. (Darüber hinaus verbessert es die Funktionalität der Gelenke und Gelenkschmerzen.)

Das sollte Grund genug sein, sich ausreichend mit dieser Aminosäure zu versorgen. Und wo ist sie drin? Glycin kommt in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln vor. Besonders Häufig findet man sie in Fisch, Fleisch und Geflügel. Gute pflanzliche Glycinquellen sind beispielsweise Sojabohnen, Linsen, Haferflocken und Erdnüsse.

Der Bedarf liegt bei ca. 10-12 g/tgl. Wir können es zwar selber herstellen, aber offensichtlich nicht so viel, so dass wir den Rest über die Nahrung zuführen müssen (und selbst das wird schwierig) oder aber supplementieren. Hier gibt es Kollagenhydrolysat Produkte tierischen Ursprungs, die das ethische Problem der Aufzucht mit sich bringen, Stichwort Massentierhaltung. Sogenanntes pflanzliches Kollagen enthält kein Kollagen sondern die zur Synthetisierung notwendigen Aminosäuren.

Also, möchtest Du ein verbessertes Hautbild kannst Du Deine Pflegeroutine mit Cremes und Seren sehr effektiv mit der Aminosäure Glycin erweitern, die Deine Schönheit von Innen unterstützt.

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Glykokalyx – Schutz, Barriere und Heimat für Mikroorganismen

Die Glykokalyx ist eine Schicht an der Aussenfläche von Zellmembranen. Sie besteht aus Mehrfachzuckern, die fest mit den Membranproteinen und -lipiden verbunden ist.

Sie dient bei Einzellern als Schutz vor Austrocknung, vor gefressen werden und ist ein Pathogenitätsfaktor. Beim Menschen finden wir sie vor allem an der Innenseite der Gefäßwände und in der Darmschleimhaut. An den Gefäßwänden hindert sie z.B. den Austritt von Flüssigkeit ins Gewebe.

Interessant für diesen Artikel ist die Glykokalyx der Darmschleimhaut. Sie liegt wie eine Schutzschicht den (Dünn-)Darmschleimhautzellen auf und besteht im Grunde genommen aus einer mehr oder weniger keimarmen inneren, der Darmwand aufliegenden und eine äußern, dem Darmlumen zugewandter Schicht. In dieser letzteren finden sich eine Vielzahl von Bakterien, die das Mikrobiom des Darmes ausmachen. In manchen Zusammenhängen wird diese Schicht auch ‚Biofilm‘ genannt.

Der Tod sitzt im Darm

Die Zusammensetzung des Mikrofilms ist in großem Maße abhängig von Ernährung, Genussgiften wie Nikotin und Alkohol, Stress sowie Medikamenten. All diese eben genannten Faktoren können das Gleichgewicht des Mikrobiom empfindlich schädigen, so dass die Zusammensetzung pathologisch wirken kann. Der Zusammenhang zwischen einem gestörten Mikrobiom und (neurodegenerativer) Erkrankungen ist seit langem bekannt.

Wenn sich nun diese innere Schicht der Glykokalyx ausdünnt kommen mehr und mehr Bakterien an die Schleimhautzellen heran und bekommen Kontakt zu Immunzellen, die direkt unterhalb der Darmschleithautzellen liegen. Hier sei noch angemerkt, dass die Darmwand lediglich aus einer Zelllage besteht und dementsprechend sensibel ist.

Stille Entzündungen

Diese Immunzellen werden durch die Bakterien getriggert und es entstehen Entzündungen, die auf die Darmwand übergreifen können aber auch andere Organe erreichen können. Zum allergrößten Teil sind es sogenannte stille Entzündungen, auch ‚silent immflammations‘, die Ursache für eine Vielzahl von Erkrankungen sein können. Beispielhaft seien hier genannt Mb. Alzheimer, Mb. Parkinson, Kopfschmerzen, Migräne, Herzinfarkt, KHK, rheumatische Erkrankungen, Fettleber, Insulinresistenz, Fettstoffwechselstörungen, Autoimmunerrankungen, Carcinome u.s.w.

Wir finden sozusagen eine Ursache und viele Symptome. Für die stillen Entzündungen gibt es mehrere Gründe, einer davon ist die gestörte Glykokalyx. Ein Schutzfaktor für die Glykokalyx sind kurzzeitige Fettsäuren. Diese kurzzeitigen Fettsäuren werden z.B. von Bakterien gebildet, wenn sie genug Ballaststoffe bekommen, aber auch von Omega-3, (die zu dem noch antientzündlich wirkt) einer mehrfach ungesättigten essentiellen Fettsäure.

Omega-3 und Ballaststoffe 

Hier finden wir zwei Ernährungsansätze, um den Phänomen ‚silent inflammation‘ zu begegnen.  Berücksichtigt wir jetzt noch die Unterversorgung der deutschen Bevölkerung mit Omega-3 (im Durchschnitt beträgt der Omega-3 Index 4-6%, wünschenswert wäre mehr als 8%) und dass die Deutschen laut Nationaler Verzehrstudie II die von der DGE empfohlene Mindestzufuhr von 30g Ballaststoffe pro Tg mehrheitlich nicht erreichen wundert es wenig, wenn wir mittlerweile so vielen Stoffwechselkrankheiten begegnen.

An dieser Stelle sei eine kritische Anmerkung zu den im Augenblick vielfältig im Internet angepriesenen ‚Darmreinigungen‘ gestattet, die mit verschiedenen Methoden den’Biofilm’ herausbringen wollen und somit eine Reinigung der Darmschleimhaut zu vollziehen. Meines Wissens ist es noch völlig ungeklärt, was eine derartige Reinigung mit der schützenden Glykokalyx macht und evtuell sogar die schützende Schicht von den Darmschleimhautzellen mit entfernt, so dass diese schutzlos den verbliebenen Mikroorganismen ausgeliefert sind.

Was tun? Wie immer ist es ganz einfach. Iss frische, naturbelassene Lebensmittel, am besten aus biologisch-dynamischen Anbau, nutze gute natürliche Fette, reduziere die (vor allem) raffinierten Kohlenhydrate. Meide Fleisch und tierische Produkte von Tieren aus Massentierhaltung (abgesehen vom ethischen Standpunkt sind dieses Fleisch und deren Produkte wie Milch und Butter von der Zusammensetzung der Fettsäuren schlecht), versorge Dich ausreichend mit Mikronährstoffen und sekundären Pflanzenstoffen, nötigenfalls mit sinnvoller Nahrungsergänzung.

Mehr zu diesem Thema erfährt Du am 29. Mai von 10-15h in einem online Seminar zum Thema Darm-Hirn-Achse. 

Hier geht es zur Anmeldung.

Gesättigte Fettsäuren erhöhen Krebsrisiko immens

Quellen gesättigter Fette

Dass gesättigte Fettsäuren im Übermass genossen ursächlich an der Entstehung der Arteriosklerose beteiligt sind ist ja schon länger bekannt und bewiesen.

Dass aber eben diese Fettsäuren auch eine entscheidende Rolle bei der Brustkrebs- und Dickdarmkrebsentstehung, spielen, belegt folgender Bericht über eine großangelegte Studie mit 10.000 Frauen.

Ein reduzierter Konsum von Nahrungsmitteln mit gesättigten Fettsäuren verringert die Wahrscheinlichkeit eines Krebsbefalls von Brust und Kolon um die Hälfte. Zu diesem Ergebnis kommen Mitarbeiter der Struttura di Epidemiologia e Prevenzione am Istituto Tumori in Mailand http://istitutotumori.it und der Associazione Italiana per la Ricerca sul Cancro http://airc.it .

10.000 Frauen untersucht

„Eine ausgewogene und gesunde Erährung bedeutet, bei der täglichen Kalorienzufuhr den Anteil an gesättigten Fettsäuren auf maximal zehn Prozent zu beschränken“, erklärt Projektleiter Vittorio Krogh.

Eine stark auf Lebensmittel tierischer Herkunft ausgerichete Kost bringe eine signifikante Risikoerhöhung für eine Brustkrebserkrankung mit sich. Durchgeführt worden war die Untersuchung an mehr als 10.000 Frauen, die aus einer Stichprobe von über 300.000 Teilnehmern stammten und mehr als elf Jahre betreut worden waren.

„Im Allgemeinen bewegt sich das Erkrankungsrisiko bei einem überhöhten Anteil an gesättigten Fettsäuren bei 14 Prozent“, verdeutlicht Krogh. Bei Frauen hingegen steige die Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs zu erkranken, sogar auf 28 bis 29 Prozent. Diese Erkenntnis festige die Annahme, dass eine solche als falsch eingestufte Ernährungweise den Östrogenspiegel anhebt und damit die Entwicklung von hormonabhängigen Tumoren fördert.

Wenig Fleisch, Butter und Käse

Der Konsum von Fleisch, Butter und Käse sollte niedrig ausfallen. „Ein hoher Anteil an dem als schädlich geltenden Cholesterin LDL lässt das Risiko um fast 90 Prozent ansteigen“, so Kragh. Die teilweise durch die AIRC finanzierte Mailänder Forschungsarbeit ist Teil des von der International Agency for Research on Cancer geleiteten „European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition“ http://www.epic.iarc.it . Einzelheiten sind in der Fachzeitschrift „Journal of the National Cancer Institute“ http://jnci.oxfordjournals.org veröffentlicht.

Wie viele Hinweise brauchen wir denn noch, dass eine pflanzen basierte Ernährungsweise nicht nur den Planeten schützt sondern auch und vor allem uns Menschen. Hier ist jeder einzelne gefragt, seine Ernährungsgewohnheiten zu hinterfragen sowie unsere Obrigkeit, von der ich mit wünsche, sie würde mit einer ebensolchen Vehemenz gegen diese Ernährungsfehler vorgehen wie derzeit gegen eine virale Infektion. Im übrigen waren 34,3% der Todesfälle 2020 in Deutschland Herz-Kreislauf bedingt und 23,5 % Krebs bedingt.

immunrelevante Mikronährstoffe zur unterstützenden Behandlung von Infektionskrankheiten

Die jetzige Jahreszeit, Anfang Januar, mit feucht kaltem Wetter, kurzen Tagen und langer Dunkelheit ist prädestiniert für die Bereitschaft, Infektionskrankheiten Tür und Tor zu öffnen. Dazu kommt eine besondere Situation durch das COVID-19 Virus, das die Welt in Atem hält und die Entscheidungsträger vor sich her jagt.

Das Virus und die Maßnahmen, die getroffen werden, um der Pandemie zu begegnen verbreiten Angst und verursachen Stress. Aus der Psychoneuroimmunologie ist bekannt, dass Angst und Stress mächtige pathogenetische Faktoren sind, die fast noch schlimmere Folgen haben als diese Infektion an sich. Dazu kommt, dass soziale Isolation den eben genannten Faktoren in seiner Pathogenität ebenbürtig ist.

Was haben wir also für Möglichkeiten, diesen Herausforderungen zu begegnen. Sicherlich sollten wir alle unsere Stressresilienz versuchen zu erhöhen, was aber leichter gesagt als getan ist.

Parallel dazu sollten wir unser Immunsystem optimieren. Viel frische Luft, Waldbaden, Bewegung … all das kann unser Immunsystem unterstützen. Wir können aber auch ganz gezielt mit immunrelevanten Mikronährstoffen arbeiten.

Hierzu zählen bekanntermaßen und bestens belegt:

  • Vitamin A
  • Vitamin D
  • Vitamin C
  • Quercetin
  • Vitamin-B-Komplex
  • Coenzym Q10
  • Selen
  • Zink
  • Omega-3-Fettsäuren
  • Vitamin K
  • sowie Spermidin und Glutathion

Zum einen sollten wir unsere Ernährung diesbezüglich optimieren und zum anderen supplementieren.

Genauere Empfehlungen entnehmen Sie bitte dem wertvollen Buch COVID-19 und Long-COVID von Uwe Gröber.

 

 

Vitamin A – unterschätzt bei immunologischen Funktionen

Wenn über die Stärkung bzw. Modulierung des Immunsystems die Rede ist, dann wird viel und hauptsächlich über Vitamin C, Vitamin D, omega-3 Fettsäuren und Zink berichtet. Dass Vitamin A aber eine mindestens ebenso wichtige Rolle spielt wird dabei etwas übersehen.

Vitamin A (Retinol und seine Abkömmlinge) schützen durch die Aufrechterhaltung der Zellmembran die  Schleimhautzellen der Atemwege, des Verdauungssystems und der Harnwege. Diese Schleimhäute sind eine natürliche Barriere für Mikroorganismen und können diese, wenn intakt, nur schlecht durchdringen.

Drüber hinaus ist Vitamin A an der Synthese von Antikörpern beteiligt, hier vor allem den T-Lymphozyten, die wichtige regulatorische und Signalprozesse in Gang setzen.

Vitamin A findet sich in größeren Mengen hauptsächlich in der Leber. Nun sind Innereien nicht jedermann/fraus Sache und der zunehmende Trend, sich vegetarisch bzw. vegan zu ernähren, könnte hier zu Problemen führen. Das sollte gerade in Zeiten, in denen sich Infektionskrankheiten ausbreiten, berücksichtigt werden. Eine ausreichende Zufuhr von Gemüse und Obst und somit mit reichlich beta-carotin muss gewährleistet sein.

Beta-Carotin wird im Körper zu Vitamin A umgewandelt, allerdings nicht 1:1 sondern im Verhältnis 6:1 (manche Autoren neuerer Studien gehen sogar von einem noch schlechteren Verhältnis aus). D.h. aus 6 Teilen beta-carotin wird 1 Teil Vitamin A synthetisiert. Darüber hinaus haben die Carotinoide im Körper weitere wichtige gesundheitliche Funktionen. Sie wirken antikanzerogen und sie sind potente Antioxidantien mit zum Teil einem mehrfachen der antioxidativen Wirkung von Vitamin C und E, und die sind schon sehr mächtig.

Alles gute Gründe sich gut mit carotinoidreichen Pflanzen zu versorgen. Oder sich mit sinnvoll zusammengesetzten, natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln, mit Vitalstoffen  zusätzlich zu versorgen. Aber hier ist Vorsicht geboten. Eine schwedische Studie mit isoliertem beta-carotin musste abgebrochen werden, weil Teilnehmer, die rauchten, eine erhöhte Wahrscheinlichkeit an Lungenkrebs zu erkranken, aufwiesen. Keine Isolate, keine synthetischen NEMs!

Übrigens nutzt der Körper im Winter seine Vitamin A Reserven um über einen relativ komplexen Mechanismus mehr Wärme zu produzieren. 

Vergessen darf man auch nicht, dass Zink eine entscheidende Rolle beim Transport von Vitamin A und/oder beta-Carotinen zum Wirkort spielt. Und gerade Zink hilft u.a. über diesen Weg, das Immunsystem (s.o.) zu modulieren.

Also, entweder Leber essen (wer’s mag) oder viieel Paprika, Tomaten, grünes Gemüse etc. oder sinnvoll supplementieren.

 

 

 

Die Darm-Hirn Achse

Seit ca. 3 Milliarden Jahren gibt es Mikroorganismen auf der Erde und erst viel viel später kamen vielzellige Lebensformen hinzu. Eigentlich Futter für die Bakterien, denn Bakterien wollen immer fressen.

Sind ja lebendige Einheiten und müssen ihren Stoffwechsel bedienen. Sie waren so hungrig, dass sie sogar in ein anderes Bakterium eingedrungen sind um zu sehen, was es da zu fressen gab. So entstand übrigens unser heutiges Mitochondrium, in dem sich immer noch eine (ziemlich ungeschützte) DNA befindet, also Bakterien DNA.

Die Symbiose mit Mikroorganismen ist also uralt und integrativer Bestandteil des menschlichen Seins. Das zeigt sich nirgendwo mehr als auf der Darmschleinhaut, auf der sich unzählige Mikroorganismen tummeln. Früher fälschlicherweise Darmflora genannt, wird diese Besiedlung jetzt als Mikrobiom oder Mikrobiota bezeichnet.

Es ist eine Symbiose. Die Bakterien brauchen uns bzw. unsere Nahrung und wir brauchen sie. Unterschiedliche Quellen verweisen auf mehr als 1.000 Arten und mit insgesamt mehr als 100 Billionen Bakterien und einem Gesamtgewicht von ca. 2kg.

Auf unserer Haut und unseren Schleimhäuten tummeln sich also unzählige mikroskopisch kleine Lebensformen, die gesund bleiben und in einem Gleichgewicht leben wollen bzw. müssen.

Der wohl weitaus größte Teil befindet sich auf der Schleimhaut des Dickdarmes und hat lebenswichtige Funktionen. Ohne sie würden wir nicht leben können. Sie haben entscheidenden Anteil an unserer Verdauung, beeinflussen das Immunsystem, sind in Entzündungsprozessen involviert und haben über verschiedene Verbindungen einen direkten Draht zu unserem Gehirn.

Und hier wird es sehr spannend. So geht man heute davon aus, dass z.B. eine Krankheit wie der Morbus Parkinson im Grunde seine Ursache im Darm hat. Eine gestörte Darmmikrobiota führt zu eine Fehlbesiedlung mit Bakterien, die ein bestimmtes Protein synthetisieren, dass dann über die Darm-Hirn-Achse sich im Gehirn ablagert und dort zu dem Untergang der betreffenden nervalen Zellregionen führt.

Ebenso geht man mittlerweile davon aus, dass eine Krankheit wie die multiple Sklerose ebenfalls ihre immunologischen Ursachen im Darm hat.

Das heisst, Krankheiten, die vormals ausschließlich als neurologische Krankheiten definiert wurden müssen heute umgedacht werden und entsprechende Therapieansätze erweitert werden.

Bekannt ist auch, dass die Ernährungsweise der industrialisierten Welt mit viel raffiniertem Zucker, Fast Food und zu viel Fleisch einen negativen Einfluss auf die Darmmikrobiota hat.

‚Eure Nahrung sei Eure Medizin und Eure Medizin sei Eure Nahrung.‘ Hippokrates

Vertieft wird diese Thema in dem online Seminar ‚die Darm-Hirn-Achse‘ am 14.11.

Hier kannst Du Dich anmelden.

https://hplanglotz.de/events/ganzheitlicher-ernaehrungsberater-modul-4-die-darm-hirn-achse/

Die Lebensenergie nähren

Wenn Du im Netz nach Informationen über den Zusammenhang von Ernährung und Gesundheit suchst findest Du 1000e Seiten über den Einfluss von Nahrungsmitteln auf den Stoffwechsel. Das Spektrum reicht von vereinfachenden Darstellungen bis hin zu höchst komplexen biochemischen Zusammenhängen.

Gemeinsam ist diesen Ansätzen die Reduzierung des Menschen auf eine Stoffwechselmaschine in die lediglich die ‚richtigen‘ Lebensmittel hineingeschüttet werden müssen um am Ende ein optimales Funktionieren zu gewährleisten.

Dass wir Menschen aus mehr als aus dem Körper bestehen ist eine Binsenweisheit. Dennoch wird dieser Aspekt immer noch zu selten im Zusammenhang mit dem Thema Ernährung berücksichtigt. 

So ist der Begriff der Lebensenergie den Abstraktlingen der Naturwissenschaften fremd. Ganz anders in den traditionellen Ernährungsformen im fernen Osten wie in Indien, China und Japan, um nur die drei bekanntesten zu nennen. Auch in unserem Kulturkreis gab (und gibt) es derartige Konzepte, die seit dem Zeitalter der Aufklärung mehr oder weniger in Vergessenheit geraten sind und als Hokus Pokus und Aberglaube abgetan wurden.

Ohne näher auf diese Denkansätze einzugehen möchte ich aber die Frage stellen, wie wir denn über die Nahrung eben diese Lebensenergie nähren uns stärken können.

Da gibt es zum einen den Begriff der Frische. Je frischer und natürlicher ein Lebensmittel ist und je weniger es  verarbeitet wurde um so mehr enthält es die Lebensenergie stärkenden Inhalte. Als Beispiel seien hier Biophotonen erwähnt, deren Nutzen und Relevanz spätestens seit den Forschungen von Dr. Fritz Popp bewiesen sind. Siehe auch diesen Blog-Beitrag.

Zum anderen spielt die Produktion von Lebensmitteln eine entscheidende Rolle. In dem Buch ‚Die unsichtbare Kraft in Lebensmitteln‚ findest Du eine Vielzahl wunderbarer Fotos von Lebensmitteln in 500-1000facher Vergrößerung die biologisch-dynamisch angebaut worden sind und Lebensmitteln gegenübergestellt, die konventionell angebaut worden sind. Offensichtlich ist der Unterschied in Ordnung und Struktur zu erkennen.

Neben der optimalen Stoffwechselversorgung mit vollwertiger Kost ist diesem Aspekt der Ernährung ein mindestens  ebensogroßer Anteil einzuräumen. Denk mal darüber nach, wie Du Deine Lebensenergie nähren kannst?