Johanniskraut-Extrakt: Ein Hoffnungsträger gegen das Volksleiden Depression

Johanniskraut

Foto: M. Lemmer, naturkamera.de

Nach einer soeben publizierten Erhebung im Auftrag der WHO leiden weltweit 121 Millionen Menschen unter Depressionen, Frauen doppelt so häufig wie Männer. In Deutschland waren laut Robert-Koch-Institut Berlin in den letzten zwölf Monaten fünf bis sechs Millionen Menschen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren an einer Depression erkrankt. Als Hoffnungsträger gegen das Volksleiden erweisen sich immer häufiger pflanzliche Arzneimittel aus Johanniskraut-Extrakten.

Seit einigen Jahren erzielt die Medizin erfreuliche Erfolge in der Behandlung depressiver Zustände. Dabei erlebte das Phytopharmakon Johanniskraut eine fast einzigartige Renaissance: Kontrollierte wissenschaftliche Untersuchungen mit standardisierten Extrakten der Arzneipflanze haben ihr zur längst fälligen wissenschaftlichen Anerkennung verholfen.

Der Ravensburger Psychiater Prof. Dr. Volker Faust stellt in seinem Nachschlagewerk „Psychische Störungen heute“ (ecomed 2011) fest: „Kein Antidepressivum hat in den letzten Jahren einen solch spektakulären Aufschwung genommen wie das Johanniskraut (Hypericum perforatum L.).
Inzwischen steht es unter den antidepressiven Substanzen nach Verordnung und Verwendung sogar an vorderster Stelle (auch wenn es Umsatzeinbrüche gab).
Das Phyto-Antidepressivum Johanniskraut hat inzwischen durch mehr als 40 klinisch-therapeutische Studien belegt, dass sein Behandlungserfolg für leichtere bis mittelschwere Depressionen mit dem von synthetischen („chemischen“) Antidepressiva vergleichbar ist. Außerdem werden noch spezielle Heilanzeigen diskutiert: zum Beispiel Winterdepression, körperbezogene Störungen, Trauerreaktion, Burnout-Syndrom, prämenstruelle Störungen, Klimakterium, Tinnitus (Ohrgeräusche) oder chronischer Schmerz“.

Bei der multifaktoriellen Entstehung einer Depression wirken biologische, psychische und soziale Komponenten zusammen. Die WHO-Studie von Evelyn Bromet bei 89.000 Menschen in 18 Ländern ergab beispielsweise, dass Bewohner reicher Länder besonders stark von depressiven Zuständen betroffen sind. Als individueller Auslöser einer Depression stellte sich oft der Verlust des Partners heraus. (Bromet E. et.al. BMC Medicine 2011, 9:90; doi:10.1186/1741-7015-9-90).

Leider haben gesetzliche Regelungen im Hinblick auf die Verordnungsfähigkeit von Arzneimitteln aus Johanniskraut-Extrakten für ziemliche Verwirrung gesorgt.
Obwohl sie am besten bei leichten und mittelschweren Depressionen wirken, darf sie der Arzt bei leichteren Depressionen nur auf das Grüne Rezept oder auf Privatrezept verordnen. Erstattungsfähig ist der Einsatz von Johanniskraut-Präparaten erst bei mittelschweren Depressionen.

Weitere Informationen zu Phytotherapie finden Sie unter www.phytotherapie-komitee.de