Sport gegen Diabetes

Derzeit sind ca. fünf Millionen Menschen von der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus betroffen, wobei mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet werden muss. Faktisch leidet damit jeder 10. Bundesbürger unter erhöhten Blutzuckerwerten. Überwiegend handelt es sich um den sogenannten Typ-2-Diabetes, der meist nach dem 40. Lebensjahr auftritt.

Diabetes steht für Durchfluss (ein stark erhöhter Blutzucker führt zu verstärkter Wasserausscheidung über die Nieren) und mellitus bedeutet süß (der ausgeschiedene Urin enthält Zucker und hat daher oft auch einen süßlichen Geruch).

Grund für die zunehmende Zahl an Diabetikern ist eine falsche Ernährung, Übergewicht und vor allem mangelnde Bewegung. Anders sieht es aus mit dem Typ-1-Diabetes, der vorwiegend zwischen dem 10. und 35. Lebensjahr auftritt. Hierbei handelt es sich um einen Insulinmangel infolge einer Autoimmunkrankheit. Davon sind ungefähr fünf Prozent aller Diabetiker betroffen.

Auf weitere seltene Formen wie Schwangerschaftsdiabetes usw., soll hier nicht eingegangen werden, da nur die „Volkskrankheit des Typ-2-Diabetes” wegen der Vielzahl von schwerwiegenden Folgeerkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall, Durchblutungsstörungen, Nierenkrankheiten etc.) einen so großen Stellenwert hat.

Zahlreiche Studien kommen zu dem Ergebnis, dass durch Gewichtsreduktion, gesündere Ernährung und mehr Bewegung eine Zuckerkrankheit, auch bei Veranlagung, verhindert oder eine bestehende Zuckerstoffwechselstörung deutlich verbessert werden kann. Dabei kommt dem Sport eine besondere Bedeutung zu, denn die Krankheit entsteht, sobald das Blutzucker regulierende Hormon Insulin in seiner Wirkung abgeschwächt oder nicht mehr in ausreichender Menge gebildet wird, wie es bei Bewegungsmangel der Fall ist.

Bewegung führt laut Prof. Blüher von der Uni Leipzig dazu, dass Muskeln vermehrt Zucker aufnehmen und Fettgewebe, insbesondere am Bauch, abgebaut wird. Die beste Wirkung wird erzielt, wenn gleichzeitig die Energiezufuhr über eine Diät eingeschränkt wird. Muskeltraining setzt zudem hormonähnliche Myokine frei, die sogar das Gehirn vor Demenz schützen können, Blutgefäße und Muskelzellen wachsen lassen und entzündungshemmend wirken.

Spätestens zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr sollte man darüber nachdenken, seine Skelettmuskulatur zu trainieren, weil dies für die allgemeine Gesundheit des Herzkreislaufsystems von großer Wichtigkeit ist”, rät der Anatom Prof. Dieter Blottner von der Berliner Charité.

Fazit
Um einer Zuckerkrankheit vorzubeugen bzw. sie auf natürlichem Wege zu behandeln sollte man drei bis fünfmal die Woche ein aerobes Ausdauertraining  für dreißig bis fünfundvierzig Minuten absolvieren und eine Gewichtsreduktion mittels vitaminreicher, eiweißreicher, zuckerfreier und fettarmer Kost anstreben.

Quelle: proplanta.de

Sport hilft gegen Demenz

Patienten mit leichter bis mittelgradiger Demenz profitieren von einem gezielten Bewegungsprogramm. Regelmäßiges Training macht die Patienten kräftiger. Gehen, Treppensteigen und andere Leistungen fallen ihnen leichter. Die Betroffenen haben weniger Angst zu stürzen und leiden seltener unter Depressionen. Außerdem verbessert gezieltes Training auch die geistigen Funktionen. Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) fordert daher jetzt die Einführung von Demenzsportgruppen.

„Sport tut alten Menschen gut. Das wissen wir schon lange. Aber jetzt hat sich gezeigt: Auch Patienten mit Demenz können an einem ambulanten Trainingsprogramm teilnehmen und davon profitieren.“ Das betonte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG), PD Dr. Werner Hofmann, auf dem 22. Deutschen Geriatrie Kongress vom 22. bis 24. September in Bad Bramstedt. In der Krankenhausbehandlung nutze die Geriatrie die Prinzipien der Frührehabilitation und Bewegungstherapie nach akuter Erkrankung und Operationen schon länger. Dazu existierten im Augenblick 15 Spezialstationen, in denen spezielle, für Demenzkranke geeignete Behandlungsprogramme zum Einsatz kommen.

Derzeit leben bereits 1,1 Millionen Menschen mit Demenzen in Deutschland. Bei gleichen Behandlungs- und Vorbeugemöglichkeiten wird sich diese Zahl innerhalb der kommenden 30 Jahre verdoppeln.

„Die motorischen Fähigkeiten von dementen Patienten verbessern sich durch das Training ähnlich wie die nicht dementer Teilnehmer“, berichtete PD Dr. Klaus Hauer vom Agaplesion Bethanien Krankenhaus Heidelberg auf dem Kongress. In einer der weltweit größten Untersuchungen zum Thema untersuchten Hauer und sein Team, was ein speziell auf demente Patienten zugeschnittenes Trainingskonzept den Betroffenen bringt. Die Ergebnisse lassen aufhorchen: Danach haben Demenzpatienten, die regelmäßig gezielt trainieren, mehr Kraft. Motorische Schlüsselqualifikationen wie Gehen und Aufstehen fallen ihnen leichter. Ein wichtiges Ergebnis für die Patienten war, dass sie sich wieder als jemand erlebten, der selbst etwas bewirken kann. „Ein solches Erfolgserlebinis, welches auf das eigene Handeln zurückgeführt werden kann, auch ‚Selbstwirksamkeit’ genannt, ist im Alter sehr rar, ganz besonders bei Dementen“, sagte Hauer. Die Patienten litten durch das Training seltener unter Depressionen, sie kamen im Alltag besser zurecht und die Gefahr zu stürzen war bei ihnen geringer. Diese Erfolge hielten auch in der Nachbeobachtungsphase an. „Die Studienergebnisse zeigen, dass gezieltes körperliches Training für diese Patientengruppe sinnvoll und wichtig ist“, so Hauers Fazit. „Was bei Herzinfarktpatienten schon lange Standard ist, nämlich das Training in Herz-Sportgruppen, müssen wir auch für Demenzpatienten umsetzen“, forderte Hofmann auf Grund der am 22. Deutschen Geriatriekongress bekanntgemachten Studienergebnisse.

Bis zur flächendeckenden Einführung von Demenzsportgruppen ist es aber noch ein langer Weg. Bislang fehlen Trainer, die im Umgang mit den Patienten und mit gezielten Trainingsprogrammen vertraut sind. Das Team um Hauer hat daher eine Übungsleiterausbildung für Trainer im Bereich „Sport mit demenziell Erkrankten“ entwickelt.

Aber auch, wer ein solches Angebot nicht in der seiner Nähe hat, braucht nicht zu warten: Für das Heimtraining mit Angehörigen oder Betreuten hat die Forschungsgruppe am Bethanien-Krankenhaus ein Internetangebot entwickelt. Die Seite www.bewegung-bei-Demenz.de bietet kostenlose animierte Trainingsanleitungen, Selbsttests zur motorischen Leistung und Hintergrundinformationen.

Quelle :http://www.dggeriatrie.de/presse/pressemeldungen/344-sport-hilft-gegen-demenz.html